Die spätgotische Kirche von Oberolang wurde im Jahre 1472 vom Weihbischof Albertin geweiht. Die Kirchweihe wurde vor 1446 am Fest der Unbefleckten Empfängnis (8. Dezember) gefeiert, im Jahr 1446 dann wegen der in dieser Zeit herrschenden Kälte auf den Sonntag nach Mariä Geburt verlegt. Der spätgotische Bau wurde "später barockisiert", wahrscheinlich um 1650. Das heutige Aussehen der Kirche geht auf die durchgreifende Neugotisierung von 1900 zurück.
Außen bewahrte die Kirche ihr ursprüngliches Aussehen, wesentliche Änderungen gab es Innen, wo Rippen und Dienste aus Stucco wieder angebracht wurden. Die Neugestaltung der Kirche in den Jahren 1899/1900 wurde vorwiegend nach den Plänen des Architekten Roman Pircher durchgeführt.
Die Glasgemälde stammen aus der Tiroler Glasmalereianstalt in Innsbruck (z. B. Mariä Verkündigung). Die Chorstühle, Speisgitter, Kirchenstühle und die Kirchentür wurden von Jakob Veider, Niederrasen, gebaut. Der rechte Seitenaltar stellt im Altarbild den hl. Antonius dar. Die Heiligen Sebastian, Chrysanth und Daria sind als Plastiken gestaltet. Der linke Seitenaltar trägt ein Bild der Muttergottes mit Kind, welches von den Statuen der Heiligen Joachim und Anna flankiert wird. Im Gesprenge ist Johannes der Täufer zu sehen. Der Hochaltar wurde von Kunsttischler Peintner, Bildhauer Winkler und Kunstmaler Sailer mit einem Relief von Mariä Himmelfahrt (Patrozinium), dem Tabernakel und den vier Evangelistenplastiken geliefert.
Das Christoporus-Fresko
Im Zuge der Fassadenrestaurierung an der Pfarrkirche von Oberolang machte der Restaurator Eduard Kaiser am 19. August 1997 einen sensationellen Fund: Hinter einer dicken Mörtelschicht kam ein gotisches Christophorus-Fresko mit den gewaltigen Ausmaßen von 8 x 3,25 m zum Vorschein.
Das Bild war im 17. Jh. wegen der Pest mit Mörtel zugedeckt worden und seitdem in Vergessenheit geraten. Obwohl bei der Unter-Putz-Legung das Fresko mit ca. 350 Pickelschlagen pro Quadratmeter zwecks Bindung des Mörtels an die Wand arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist es den Restauratoren gelungen, das Fresko einfühlsam widerherzustellen. Es stellt ein besonders wertvolles Zeugnis des Schaffens des einheimischen spätgotischen Meisters Friedrich Pacher dar (diese Zuordnung erfolgte auf Grund der auffälligen Gestaltung der Pupillen und des großen Ohres des Heiligen).
St. Christophorus gilt vor allem als Patron der Reisenden. Weitverbreitet war früher der Glaube, dass derjenige, der das Bild des Heiligen morgens andächtig betrachtet, tagsüber vor dem Tode sicher sei. Diese Versicherung ermutigte besonders den Wanderer auf den gefährlichen Alpenwegen. Das große Christophorus-Fresko in Oberolang ist an der schmalen Westseite der Kirche angebracht, weil es so auch von den Vorbeireisenden von Nieder- und Mitterolang, von Geiselsberg und vom Ried aus besser zu sehen war.